Kennst du folgendes Szenario?
Wenn du etwas VON DIR erzählst, hört dir dein Gegenüber nicht zu, aber sobald es um Small Talk, andere Menschen oder eher Unwichtiges geht, ist es kein Problem. Sobald es aber um DICH und um deine Bedürfnisse geht, um das zu teilen, was du gerne machst oder gut kannst, da stockt es oft. Dann ist die andere Person vielleicht abwesend oder am Handy und das Thema wechselt schon wieder. Wenn dies mehrmals passiert, dann sprichst du Dinge immer weniger aus, weil du denkst, warum du überhaupt noch was von dir erzählen solltest, denn es hört dir ja sowieso niemand zu. Das, was du zu sagen hast, wird in dem Sinne unwichtig sein und es interessiert quasi niemanden.
Das kenne ich nur zu gut. Deshalb möchte ich dir gerne ein Beispiel von mir erzählen: Als ich angefangen habe mit meinem Coaching Business im 2016 habe ich immer voller Feuer und Flamme meinen Mitmenschen davon erzählt und irgendwie kam da einfach nicht viel zurück. Danach habe ich mich immer wieder schlecht gefühlt und mir so gedacht: "Ja toll, ich erzähle gar nichts mehr von mir, es interessiert ja sowieso niemanden." Sobald ich Small Talk oder über eher Unwichtiges erzählt habe, waren sie voll am zuhören.
Ich ging dem Ganzen natürlich auf die Spur, da ich einfach einen unglaublichen Forscherdrang habe, denn es zog sich weiter über Jahre hinweg und nun möchte ich hiermit meine 5 besten Erkenntnisse mit dir teilen, wenn du dich darin wieder findest.
Schritt 1: Deinem Verstand Klarheit schenken
Stell dir die Frage:
Wann habe ich mich das erste Mal so gefühlt, dass mir niemand zugehört hat?
Wo habe ich etwas ausgesprochen oder gezeigt, was mir wichtig war?
Meist finden sich die Entstehungsgründe in unserer Kindheit wieder. Hier mache ich ein Beispiel dazu: Du hast etwas Tolles gemacht und bist voll stolz auf dich gewesen. Vielleicht hast du ein Tor geschossen, bist zu deinen Eltern gelaufen und hast es ihnen voller Freude erzählt. Deine Eltern waren in dem Moment vielleicht in einem Gespräch. Dein Papa vielleicht auch wütend. Er sagte dir vielleicht: "Erzähle es mir bitte später, hab jetzt gerade was anderes." Wenn solch eine Situation mehrmals vorkommt, dann wird sich dein Herz mit ziemlicher Sicherheit verschlossen haben. Dann hast du für dich unbewusst geschworen, dass du nie mehr etwas erzählen wirst, was positiv ist oder dich erfreut.
Ganz wichtig: Deine Eltern waren auch in ihren Themen drin. Du weisst nicht, was in ihnen vorgegangen oder was vorgefallen ist, als sie dir nicht zugehört haben. Wichtig ist hierbei immer beide Seiten anzuschauen.
Natürlich können dir auch Situationen aus der Schulzeit in den Sinn kommen.
Auch hier gerne wieder ein Beispiel von mir:
Ich wurde in der Schule oft als Streberin bezeichnet, weil ich etwas gut konnte und deshalb gemobbt worden bin. So speichert man sich alle möglichen Dinge ab, wie dass man lieber nichts Tolles mehr von sich erzählen sollte, weil man sonst gemobbt oder abgelehnt werden könnte von anderen Menschen. Ich hatte lange Zeit dieses Gelächter in meinem Kopf von meinen ehemaligen Schulkollegen von früher, sodass das Herz immer wieder zuging, wenn ich etwas von mir erzählen wollte. Und wenn ich was erzählte, hörte mir niemand zu. Ja ganz klar, weil ich ganz tief in mir drin gar nicht gehört werden wollte, weil ich sonst wieder abgelehnt werden könnte.
Das sind ganz tiefe Verletzungen und abgespaltene Anteile in uns, die wir wieder zurückerobern dürfen.
Schritt 2: Deine Emotion wahrnehmen
Hier kannst du auch wieder nach innen gehen und nachspüren, was da überhaupt für eine Emotion ist, die dabei immer wieder ausgelöst wird.
Welches Gefühl möchtest du nicht mehr fühlen, das dadurch ausgelöst wird?
Als du zB. wie ich damals gemobbt worden bist, hast du dich daraufhin schlecht gefühlt und somit hast du sehr wahrscheinlich diesen inneren Schmerz der Ablehnung in eine dunkle Ecke gedrückt, sodass du es nicht mehr fühlen musst in Zukunft. Weil auch das Fühlen haben die meisten Menschen nicht gelernt in der Schulzeit und oft folgende Sätze gehört: "Sei nicht wütend oder traurig. Hör mal auf eine schlechte Laune zu haben."
Hinter diesem Thema "nicht gesehen und gehört werden" kann so viel sitzen, denn es ist so vielschichtig. Schlussendlich ist es ein absolutes Kernthema. Denn wenn du dich in deiner Partnerschaft nicht gesehen fühlst, ist es meist auch so, dass es genau so im Beruf oder im Marketing, wenn du deine Angebote zeigst, der Fall sein könnte.
Alles spielt alles zusammen.
Wenn du dieses Kernthema bei dir näher anschaust, wird es sich in jedem Lebensbereich verändern, sodass es überall auch wieder fliessen kann. Deshalb nenne ich auch meine Membership it's all 1. Alles ist eins. Alles, was du im Aussen siehst, ist das, was du im Inneren fühlst, denn das strahlst du wiederum aus.
Du kannst das Aussen dafür nutzen, um das Innen zu klären.
Schritt 3: Wertschätzung für dich selbst
Nun gehen wir einen Schritt tiefer, denn nun geht es um dich und wie du zu deinen eigenen Bedürfnissen stehst:
Wie sehr hörst du dir selber zu?
Wie sehr siehst du dich?
Wie sehr wertschätzt du dich selber?
Wie sehr nimmst du deine Bedürfnisse ernst?
Wenn du zB. sagst, dass dein Gegenüber, dein Partner, dein Chef oder wer auch immer, deine Bedürfnisse nicht ernst nimmt und du das Gefühl hast, dass das, was du sagst, unwichtig ist, dann darfst du nachspüren und dich fragen, wie wichtig du dich und deine Bedürfnisse nimmst.
Spüre mal hinein und finde das für dich heraus.
Wenn deine Liebsten deine Einstellung nicht teilen oder du als Einzige/r etwas machen musst, dann könnte es sein, dass folgende Ängste sich zeigen:
- die Angst sie zu verlieren
- die Angst, dass jemand dir etwas nachmachen könnte (kommt oftmals von Geschwister-Rivalenkämpfe in der Kindheit)
- Angst, dass sie dasselbe tun könnten (und du danach im Schatten stehst und sie dann besser sind als du)
Mit solchen Mustern fühlt es sich demzufolge immer sicherer an, dass du nicht gehört und gesehen wirst. Gehe folglich deinen Mustern auf die Spur, schliesse damit Frieden und öffne dein Herz wieder dafür.
Schritt 4: Erkenne und lebe deine Wahrheit
Es ist unglaublich wichtig, dass du dich immer wieder hinterfragst, welche Meinungen du vertrittst und wo es komplett nicht mit deinem Inneren übereinstimmt. Trau dich zu deinen Meinungen zu stehen, auch wenn du aus der Reihe tanzt. Es wird sich lohnen, auch wenn du Angst hast dafür abgelehnt zu werden. Wer weiss, wen du alles inspirieren kannst damit, weil viele Menschen vertreten die selbe Meinung und sagen einfach nichts, damit sie sich zugehörig fühlen. Und wenn du der/die Erste bist, der/die den Mut findet, ANDERS zu sein, kannst du auch andere dazu animieren zu sich und ihren Meinungen und schlussendlich ihrer Andersartigkeit zu stehen.
Schritt 5: Bewusstes Zuhören
Wir kehren den Spiess nun um:.
Wie sehr kannst du anderen Menschen bewusst zuhören, wenn sie dir etwas erzählen?
Achte dich mal darauf, denn oftmals sind auch wir so, dass wir schnell abschweifen und den Fokus nicht halten können. Das könnte ein Spiegel sein.
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir geholfen. Was nimmst du am meisten davon mit? Teile es gerne weiter unten in den Kommentaren. Ich freue mich über den Austausch mit dir.
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Alles Liebe
Deine Nadie
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